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0050. Friedrich Julius Stahl: konservative Staatslehre und geschichtliche Entwicklung (1932)

Friedrich Julius Stahl: konservative Staatslehre und geschichtliche Entwicklung (1932)

TEXT
Einleitende Anmerkungen zu Druckers Aufsatz:

Friedrich Julius Stahl: Konservative Staatslehre und geschichtliche Entwicklung.




Create Date : 19 มีนาคม 2551
Last Update : 19 มีนาคม 2551 10:42:47 น. 2 comments
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Einleitende Anmerkungen zu Druckers Aufsatz

Peter Drucker hat die Gefährlichkeit der
Nationalsozialisten früh erkannt und bereits Ende der 20er Jahre vor ihrer Machtübernahme gewarnt. In seiner Autobiographie Zaungast der Zeit (Econ, 1981) berichtet Drucker von einem Gespräch, das er im Frühjahr 1932 mit Berthold Freyberg, seinem engsten Freund, zu diesem Thema führte. Drucker schreibt, dabei habe er sich plötzlich sagen hören: "Eins weiß ich genau, Berthold, wenn die Nazis an die Macht kommen, werde ich auf keinen Fall in Deutschland bleiben." Drucker scheibt weiter: "Obwohl mir klar wurde, dass ich Deutschland nach Hitlers Machtergreifung verlassen würde - und dass ich diese mit ziemlicher Sicherheit erwartete - ließ ich nicht alles stehen und liegen, sondern vertraute zunächst noch einer stillen Hoffnung: Schließlich war es 1932 noch nicht völlig ausgeschlossen, dass die Nazi-Welle ihren Höhepunkt bereits überschritten hatte, denn der Stimmenanteil der Nationalsozialisten war bei jeder Wahl gesunken." (pp. 135f.)
Gleichzeitig begann Drucker jedoch, seine Abreise aus Deutschland vorzubereiten. Außerdem beschloß er, "dafür zu sorgen, dass ich nicht wieder schwankend werden und letztlich bleiben würde. Bereits einen Tag nach dem Gespräch mit meinem Freund Berthold begann ich deshalb ein Buch zu schreiben, das es sowohl den Nazis als auch mir selbst unmöglich machen würde, irgend etwas miteinander zu tun zu haben. Es war nur ein kurzes Buch, eigentlich nicht mehr als ein Pamphlet. Sein Thema war Deutschlands einziger konservativer Philosoph, Friedrich Julius Stahl. Dieser prominente preußische Politiker und konservative Parlamentarier aus der Zeit vor Bismarck - zugleich ein Philosoph der Freiheit im Rahmen des Gesetzes und Führer der philosophischen Reaktion gegen Hegel sowie dessen Nachfolger an der Philosophischen Fakultät in Berlin - war nämlich Jude gewesen! Und eine Monographie über Stahl, die ihn im Namen des Konservatismus und Patriotismus als Vorbild und Lehrer für die Unruhen der dreißiger Jahre hinstellte, war ein unleugbarer Frontalangriff auf den Nationalsozialismus. Innerhalb von wenigen Wochen hatte ich die Monographie beendet. Ich schickte sie sofort an den in der politischen Wissenschaft und Geschichte bekanntesten deutschen Verleger, nämlich Mohr in Tübingen." (pp. 137f.)

In seinem Begleitbrief, datiert mit 4. April 1933 und adressiert an Oskar Siebeck, den Inhaber und Leiter des Verlages J.C.B. Mohr, stellte sich Drucker als "außenpolitischer Schriftleiter" der Tageszeitung Frankfurter Generalanzeiger und Assistent am Völkerrechtsseminar der Universität Frankfurt vor, und regte an, das Manuskript in der Reihe Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart zu veröffentlichen, "weil mir von Anfang an diese Reihe mit Ihrem grossen Ruf und Ihrer weiten Verbreitung als die beste Publikationsmöglichkeit erschien. Auch weiss ich, dass Ihr Verlag, der die einzige Neuauflage von Stahls Hauptwerk gewagt hat, für diesen Autor Interesse hat und seine Bedeutung kennt."

Am 6. April antwortete Oskar Siebeck auf Druckers Anregung: "Ich bin sehr gerne bereit, Ihre Arbeit über Friedrich Julius Stahl in meiner Reihe "Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart" zu veröffentlichen. Für diese Sammlung habe ich allerdings in den nächsten Tagen schon ein weiteres Manuskript zu erwarten, dessen Übernahme ich schon fest zugesagt habe. Dass Ihre Arbeit infolgedessen erst als übernächstes Heft erscheinen könnte, trifft sich aber insofern nicht ungünstig, als sie dann das 100. Heft der Reihe wäre. Als solches wäre mir gerade heute eine Abhandlung über Friedrich Julius Stahl besonders willkommen."

"Es war eindeutig", bemerkte Drucker rückblickend in Zaungast der Zeit, "dass die Leute bei Mohr, die ich überhaupt nicht kannte, ganz ähnlich fühlten und dachten wie ich. Zum Glück wurde das Buch von den Nazis genauso aufgenommen, wie ich es beabsichtigt hatte: Es wurde sofort verboten und öffentlich verbrannt. Natürlich hatte es keinerlei Auswirkungen auf die Öffentlichkeit; aber das hatte ich auch nicht erwartet. Für mich war es nur wichtig, dass ich allein um meiner selbst willen dafür sorgen mußte, mich unliebsam zu machen, selbst wenn dies niemanden interessierte." (p.138)

Der Essay über Friedrich Julius Stahl erschien am 26. April 1933, unmittelbar danach verließ Drucker Deutschland. Die Korrespondenz zwischen Drucker und dem Verlag J.C.B. Mohr, die heute im Verlagsarchiv in Tübingen aufbewahrt wird, erstreckte sich noch bis Mitte September 1933. Die Absenderadressen auf Druckers Briefen zeigen die weiteren Stationen nach seinem Weggang aus Deutschland: Zunächst kehrte er nach Wien in sein Elternhaus am Kaasgraben 10 zurück, von wo er am 17. Mai den Verlag ersuchte, der Zeitschrift Prager Archiv ein Rezensionsexemplar zukommen zu lassen. Am 11. Juli schrieb er dem Verlag aus einem Hotel am Lancaster Gate in London und ersuchte um die Zusendung von 10 Autorenexemplaren. Am 18. September lautete die Absenderadresse auf dem Brief "40 Belsize Park Gardens, London NW 3": Drucker ersuchte um die Zusendung von weiteren zehn Autorenexemplaren.

Während Drucker nach England emigrierte, ist der Verleger Oskar Siebeck in Deutschland geblieben. In einem Brief vom 5. Januar 1999 hat Georg Siebeck, der heute den Verlag J.C.B. Mohr leitet, Peter Drucker über das weitere Schicksal seines Großvaters Auskunft gegeben: "Er war von 1920 an Leiter des Verlages und nahm sich 1936 nach aussichtslosen Verhandlungen mit der Reichsschriftungskammer das Leben."



โดย: Einleitende Anmerkungen zu Druckers Aufsatz (moonfleet ) วันที่: 19 มีนาคม 2551 เวลา:10:43:54 น.  

 
Einleitende Anmerkungen zu Druckers Aufsatz

"I was barely twenty at the time, in early 1930 ... All around me society, economy, and government - indeed civilization - were collapsing. There was a total lack of continuity. And this drew my attention to that remarkable trio of German thinkers who in a similar period of social collapse, a little over a hundred years earlier, had created stability by inventing what came to be known as Der Rechtsstaat ... They were a remarkable trio, both because of the breadth of interests and activities of each of them, but also because they were respectively an agnostic Protestant, a romantic Catholic, and a converted Jew. The first of them, Wilhelm von Humboldt (1767-1835) was the last great figure of the European Enlightenment, a leading statesman during the Napoleonic Wars, the founder of the first modern university, the University of Berlin in 1809, and later the founder of scientific linguistics. The second, Joseph von Radowitz (1797-1853) was a professional soldier and the King's confidant and first minister, but also a crusading magazine editor and the progenitor of all Catholic parties in Europe - in Germany, in France, in Italy, in Holand, in Belgium, in Austria. The third and last, Friedrich Julius Stahl (1802-1861), was Hegel's successor as professor of philosophy at the University of Berlin. A legal philosopher he also revived the moribund theology of Lutheran Protestantism. And he was the most brilliant parliamentarian, in fact the only brilliant parliamentarian in German history." (pp. 442f.)

Drucker weist in diesem Zusammenhang auf das für sein Denken und Werk so zentrale Motiv von Kontinuität und Wandel hin: "The three do not enjoy a good press. They are suspect precisely because they tried to balance continuity and change, that is, because they were neither unabashed liberals nor unabashed reactionaries. They tried to create a stable society and a stable polity that would preserve the traditions of the past and yet make possible change, and indeed very rapid change. And they succeeded brilliantly. They created the only political theory that originated on the continent of Europe in modern times - at least until Karl Marx fifty years later. But they also created a political structure that survived for almost a hundred years, until it came crashing down with World War I." (p. 443)

Schließlich stellt Drucker in seinem Rückblick auf die Protagonisten seiner geplanten Arbeit einen Bezug zum politischen System der Vereinigten Staaten her, das Drucker seit den frühen 40er Jahren intensiv studiert hat: "Of course, Humboldt, Radowitz, and Stahl did not realize that what they were trying to do had actually been accomplished in the United States. They did not realize that the United States Constitution first and so far practically alone among written constitutions, contains explicit provisions how to be changed. This probably explains more than anything else why, alone of all written constitutions, the American Constitution is still in force and a living document. Even less did they realize the importance of the Supreme Court as the institution which basically represents both conservation and continuity, and innovation and change and balances the two ... And I too, it should be said, had no inkling in 1930 that what the three Germans in the early years of the nineteenth century had tried to accomplish had already been done, and far more successfully, by the Founding Fathers and by Chief Justice Marshall in the infant United States." (p. 444)

Es gibt allerdings auch einen Bezug zwischen Druckers Schrift über Friedrich Julius Stahl und Europa, ja mehr noch: zum politischen System des heutigen Europa. Druckers Abhandlung verfolgte bei ihrer Publikation im April 1933 auch den Zweck, die konservativen Eliten an ihre eigene Tradition zu erinnern und vor einer Zusammenarbeit mit dem "totalen Staat" des Nationalsozialismus zu warnen. In einem der abschließenden Absätze seiner Abhandlung bemerkte Drucker zum Verhältnis der konservativen Staatslehre zum Staate:

"Konservative Staatslehre hat ihn zu bejahen, weil und soweit er eine Bindung ist. Aber sie hat auch zu verhindern, dass er zur einzigen Bindung, zum totalen Staat wird; denn er ist eine Ordnung von dieser Welt, ein Gebilde entstanden aus der Auflösung einer höchsten, zeitlosen Ordnung, ein Reich menschlicher Zielsetzung und menschlicher Sinngebung. Und dieser Sinn und dieses Ziel, die Macht, ist böse und demoralisierend, zerstörend ohne die Bindung in einer übermenschlichen, unveränderlichen Ordnung, ohne eine Bindung im göttlichen Weltplan."

Im Jahr 1970 hat Walter Hallstein, der nach dem Zweiten Weltkrieg einer der Begründer und erster Präsident der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft wurde, Drucker bei einer Veranstaltung in Salzburg erzählt, dass ihn Druckers "Stahl"-Schrift damals als junger Jurist abgehalten habe, sich den Nationalsozialisten anzuschließen (Brief Druckers vom 22. November 1998 an den Herausgeber der Website).

Druckers Essay "Friedrich Julius Stahl: Konservative Staatslehre und geschichtliche Entwicklung" wird hier erstmals seit 1933 wieder veröffentlicht. Der Wiederabdruck des Textes sowie die Veröffentlichung von Auszügen aus der Verlagskorrespondenz erfolgen mit freundlicher Genehmigung von Peter F. Drucker und Hr. Georg Siebeck vom Verlag J.C.B. Mohr in Tübingen.

>> Weiter zum Originaltext "Friedrich Julius Stahl: Konservative Staatslehre und geschichtliche Entwicklung" von Peter Drucker



โดย: Einleitende Anmerkungen zu Druckers Aufsatz (moonfleet ) วันที่: 19 มีนาคม 2551 เวลา:10:44:31 น.  

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